Nachdem der Film jetzt seit einer halben Ewigkeit hier im Regal versauert ist, bin ich jetzt endlich mal dazu gekommen ihn mir anzusehen. Ich hatte eigentlich keine richtigen Erwartungen an den Film, weil ich dazu einfach zu wenig davon gehört hatte. Alles was mir bis dahin zu Ohren gekommen war ließ darauf schließen, dass es sich dabei um einen schönen irischen Film handelt. Und ich muss sagen, dem kann ich nur zustimmen. Ich war positiv überrascht. Once ist ein irischer Independentfilm, der mit einem wunderschönen Soundtrack und sympathischen Protagonisten zu überzeugen weiß. 2008 wurde er sogar mit dem Oscar für den besten Song ausgezeichnet.
Regisseur: John Carney
Drehbuch: John Carney
Darsteller: Glen Hansard, Markéta Irglová, Hugh Walsh, Gerard Hendrick, Alaistair Foley
Format: 87 Minuten
Erscheinungsjahr: 2007
Story:
In Dublins Straßen singt sich ein Straßenmusiker die Seele aus dem Leib. Während er von der großen Musikkarriere träumt, repariert er Staubsauger im Geschäft seines Vaters. Eines Tages wird eine junge Pianistin, die in der Fußgängerzone Blumen verkauft, auf ihn aufmerksam. Im Gegensatz zu den anderen Passanten die einfach vorbeihasten gefallen ihr seine eigenen Lieder, die er aber nur abends spielt, da die Leute tagsüber Sachen hören wollen die sie kennen. Sie kommen ins Gespräch und sie erfährt, dass er nebenher Staubsauger repariert. Das trifft sich gut, denn sie hat einen kaputten Staubsauger. Sie treffen sich wieder und stellen schon bald fest, dass sie viel mehr verbindet als ein Staubsauger: die Liebe zur Musik.
Review:
Once ist eine Low-Budget-Produktion, die in nur zwei Wochen abgedreht wurde. Wie bei den meisten Low-Budget-Produktionen merkt man das auch diesem Film deutlich an, aber das stört überhaupt nicht, viel eher trägt es zu dem ganz besonderen Charme dieses Filmes bei. John Carney hat bei der Wahl seiner Protagonisten einen ausgezeichneten Geschmack bewiesen und auch die für genau diese Art von Film richtig Wahl getroffen. Da es sich bei Once um einen Musikfilm handelt sah sich Carney mit der Entscheidung konfrontiert ob er lieber einen wirklichen tollen Schauspieler engagieren will, der aber nur mittelmäßig singen kann, oder ob er einen großartigen Musiker, der aber nur mittelprächtig schauspielern kann nimmt. Er hat sich für Zweiteres entschieden. Dieser Film lebt durch seine Musik und wären Glen Hansard und Markéta Irglová keine so wundervollen Musiker würde das ganze Konzept in sich zusammenfallen und die Story nicht funktionieren. Beide harmonieren wirklich perfekt und spielen ihre Rollen authentisch wodurch sie einem sofort sympathisch werden.
Der Film wirkt zu keinem Moment künstlich oder aufgesetzt, man hat immer das Gefühl, als könnte genau diese Geschichte genau in diesem Moment irgendwo auf der Welt gerade so passieren. Genau das ist das Tolle an Once; er ist nicht überzogen, sondern erzählt das wahre Leben – oder zumindest eine Geschichte die wahr sein könnte. Dass weder der Straßenmusiker, noch die junge Pianistin einen Namen haben zeigt deutlich, dass das nicht im Vordergrund steht. Es geht lediglich um die Liebe zur Musik und darum wie das Leben eben manchmal spielt. Die beiden Protagonisten ahnen bei ihrem ersten Treffen noch nicht, dass man vielleicht nur ein Mal im Leben den richtigen Menschen trifft. Aber selbst wenn man ihn trifft muss man ihn letztlich vielleicht doch einfach wieder gehen lassen. Kein Kitsch, kein Schnulz, nur die Geschichte zweier Menschen die wie für einander gemacht sind und eine unmögliche Liebesgeschichte.
Ein absolut empfehlenswerter Film mit einer so schönen und dezenten Liebesgeschichte, dass man den Film gar nicht richtig als Liebesfilm einstufen kann. Ich bin eigentlich kein Fan von Liebesgeschichten, aber wie sich dieser Faden hier so zart durch den Film zieht ist so liebevoll und süß gemacht, dass es mich gar nicht gestört hat, ganz im Gegenteil. Wer also Filme mag, die einen zum Träumen bringen und das Herz berühren ist mit Once richtig bedient.
Hier könnt ihr euch den wundervollen Soundtrack anhören.
Hui, ich kann sogar kommentieren! Ich denke, du weißt, wer ich bin, aber als weiteren Hint (und weils so schön ist) sag ich nochmal: *ashton* (lool)
AntwortenLöschenAlso, ich hab ihn ja noch nicht gesehen, aber wenn mich dein kurzes Statement gestern noch nicht überzeugt gehabt hätte, mir den Film anzusehen, hätte diese Review es sicherlich getan. Es klingt nach genau der Sorte Film, die ich im Augenblick gebrauchen kann -.- Ich hör mir mal den Soundtrack an, und wenn ich den Film gesehen hab, sag ich dir Bescheid, was ich davon halte *g* (fürchte dich! Fürchte dich seeehr!)
Dich würd ich doch überall erkennen! :] Schön, dass du sofort mitliest - mein erster Leser *freu*
AntwortenLöschenDas ist schön zu hören. Der Film ist wirklich toll und auch genau richtig für diese gewisse "Stimmung". Man wird nicht total deprimiert entlassen, aber Once drückt einem auch nicht auf Biegen und Brechen ein Happy End rein. Letztlich muss man als Zuschauer selbst entscheiden *g* Ich bin gespannt wie du ihn finden wirst *ashton* *brav bissi fürchten tu*